Die SPD-Kreistagsfraktion hat im Kreistag gemeinsam mit den Partnern aus der Mehrheitsgruppe „Gemeinsam für Fortschritt“ einen umfassenden Antrag zur Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kreisverwaltung eingebracht. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Verwaltung zu stärken, Bürgerinnen und Bürgern besseren Service zu bieten und die Mitarbeitenden bei Routineaufgaben zu entlasten. „Wir wollen, dass der Landkreis Celle zu den modernen und zukunftsfähigen Kommunalverwaltungen in Deutschland gehört“, sagt Maximilian Schmidt, Vorsitzender der SPD im Landkreis Celle. „Mit KI lassen sich Bearbeitungszeiten verkürzen, Anträge effizienter verarbeiten und digitale Angebote rund um die Uhr nutzerfreundlich bereitstellen. Unser Ziel ist klar: Unsere Kreisverwaltung soll mit neuen Technologien schneller, kostengünstiger und bürgerfreundlicher werden!“ Dabei stehe nicht Technik um der Technik willen im Fokus, sondern konkrete Mehrwerte für Verwaltung und Bevölkerung.

Der Antrag sieht vor, dass die Verwaltung bis Ende 2025 einen umfassenden Bericht vorlegt, in dem Einsatzmöglichkeiten von KI geprüft und bewertet werden. Dazu gehören unter anderem Potenziale in der Sachbearbeitung, beim Posteingang, bei Antragsprozessen, im Wissensmanagement sowie bei Termin- und Ressourcenplanung. Zudem sollen rechtliche und datenschutzrechtliche Anforderungen, insbesondere im Rahmen des EU-AI-Acts, detailliert berücksichtigt werden. Anschließend sollen bis spätestens Mitte 2026 mindestens drei Pilotprojekte starten – etwa zur automatisierten Posteingangsbearbeitung, zur intelligenten Terminplanung in Bürgerbereichen wie der Kfz-Zulassung oder zur Einführung eines internen Wissens-Chatbots.

„Mit Blick auf den Fachkräftemangel und steigende Anforderungen an die Verwaltung brauchen wir moderne Werkzeuge, um arbeitsfähig und serviceorientiert zu bleiben“, sagt Angela Hohmann, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion. Projekte in anderen Kommunen – wie Bergstraße, Goslar oder Gelsenkirchen – zeigten bereits, dass KI deutlich zur Entlastung beitragen und gleichzeitig die Servicequalität steigern könne. Die SPD betont dabei ausdrücklich, dass Mitarbeitende nicht ersetzt, sondern unterstützt werden sollen. KI übernehme Routineaufgaben, damit Menschen sich auf komplexe Fälle und persönliche Beratung konzentrieren können.

Neben Effizienz und Bürgerfreundlichkeit legt der Antrag besonderen Wert auf Transparenz, Datenschutz und Sicherheit. Eine verbindliche KI-Richtlinie soll sicherstellen, dass alle Anwendungen nachvollziehbar, barrierefrei und datenschutzkonform gestaltet werden. „Wir wollen Digitalisierung mit Verantwortung verbinden“, sagt Maximilian Schmidt. „Mit klaren Leitplanken, kontinuierlicher politischer Kontrolle und Beteiligung des Personalrats schaffen wir einen sicheren Rahmen für moderne Verwaltung.“ Der Landkreis Celle könne so ein Vorreiter für digitale Innovation im ländlichen Raum werden – zum Nutzen von Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und Mitarbeitenden.